Die 15 häufigsten Fehler in der US-Steuererklärung

Michael Littaur

4 min
Veröffentlicht am: 18-06-2024 Zuletzt geändert am: 22-07-2024

Zusammenfassung

Die 15 häufigsten Fehler, die Amerikaner in Übersee beim Ausfüllen ihrer Steuererklärungen machen, und die Wahrheit dahinter. Wenn Sie diese häufigen Fehler und die dahinter stehenden Tatsachen verstehen, können Sie Ihren Steuerpflichten in den USA besser nachkommen.

Als Amerikaner, der im Ausland lebt, kann es entmutigend sein, sich durch die komplexen amerikanischen Steuerpflichten zu navigieren. Das Verstehen und Vermeiden dieser häufigen Fehler bei der Steuererklärung kann dazu beitragen, die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und den Abgabeprozess zu vereinfachen. Hier sind die 15 häufigsten Fehler, die Expats bei der Einreichung ihrer Steuererklärung machen, und die Wahrheit dahinter.

1. Denken, dass die FEIE sie von der Steuererklärung befreit

Fehler: „Ich liege unter der Schwelle der Foreign Earned Income Exclusion (FEIE) von 120.000 $, also muss ich keine US-Steuererklärung einreichen.“

Wirklichkeit: Die Schwelle für die Einreichung einer Steuererklärung liegt bei etwa 14.000 $ (Single), abhängig von deinem Steuerstatus. Die FEIE ist eine separate Überlegung und hat keinen Einfluss auf deine Verpflichtung zur Einreichung, wenn dein Einkommen über diesem niedrigeren Betrag liegt. Überprüfe die aktuellen Schwellenwerte hier.

2. Unterschätzung der FBAR-Anforderungen

Fehler: „Mein zweites Bankkonto liegt unter 10.000 $, also muss ich keine Meldung machen.“

Wirklichkeit: Die Schwelle für die Einreichung des Foreign Bank Account Report (FBAR) ist der Gesamtbetrag aller ausländischen Konten, die mehr als 10.000 $ betragen. Wenn der Gesamtbetrag all deiner Konten diesen Betrag überschreitet, musst du jedes Konto melden. Es wird keine Steuer auf den Betrag erhoben, den du an die FBAR meldest, dennoch sind die Strafen für das Nicht- oder Falschmelden extrem hoch.

3. Missverständnisse über die weltweite Einkommensmeldung

Fehler: „Ich muss mein US-Einkommen in den USA melden und mein deutsches Einkommen in Deutschland.“

Wirklichkeit: Beide Länder verlangen, dass du dein weltweites Einkommen meldest. Du kannst möglicherweise Steuervergünstigungen oder -abzüge geltend machen, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Es ist falsch, dies anders einzureichen und wahrscheinlich unnötig doppelte Steuern zu zahlen.

4. Denken, dass die Steuerpflicht mit 18 Jahren beginnt

Fehler: „Mit 18 Jahren beginnt die Steuerpflicht.“

Wirklichkeit: Die Steuerpflicht beginnt in den USA ab der Geburt. Kinder müssen möglicherweise eine Steuererklärung einreichen, wenn ihr Einkommen bestimmte Schwellen überschreitet. Denke nicht nur an die Schwelle für das Formular 1040, sondern besonders an die FBAR-Meldung.

5. Annehmen, dass Investitionen durch PFICs eingeschränkt sind

Fehler: „Ich kann als Amerikaner nur in Passive Foreign Investment Companies (PFICs) investieren.“

Wirklichkeit: Einige Unternehmen bieten Anlageprodukte an, die nicht unter die PFIC-Regeln fallen. Americans Overseas kann dich an diese Unternehmen verweisen, die am Jahresende ein Formular 1099 bereitstellen und auf Produkte für im Ausland lebende Amerikaner spezialisiert sind.

6. Missverständnisse über Staatsbürgerschaft und Geburtsort

Fehler: „Mein Kind ist kein Amerikaner, weil es außerhalb der USA geboren wurde.“

Wirklichkeit: Die US-Staatsbürgerschaftsgesetze sind komplex und nicht nur vom Geburtsort abhängig. Dein Kind kann unter bestimmten Bedingungen trotzdem ein US-Bürger sein. Ein Beispiel: Du bist selbst US-Bürger und hast diese Staatsbürgerschaft unwissentlich weitergegeben.

7. Vereinfachung der Steuererklärungsanforderungen aus dem Ausland

Fehler: „Eine Steuererklärung aus dem Ausland bedeutet, dass ich nur Formular 1040 ausfüllen muss.“

Wirklichkeit: Neben Formular 1040 musst du möglicherweise auch andere Formulare einreichen, wie Formular 2555 für die FEIE oder Formular 1116 für die Foreign Tax Credit. Nur das Einreichen von Formular 1040 ohne alle erforderlichen Formulare verhindert, dass du die bereits lokal gezahlte Steuer als Steuerkredit nutzen kannst. Vergiss die FBAR nicht, wenn du ausländische Konten hast (hierfür gibt es die härtesten Strafen).

8. Ignorieren der Steuererklärungspflichten mit einer abgelaufenen Green Card

Fehler: „Meine Green Card ist abgelaufen, also muss ich keine Steuererklärung einreichen.“

Wirklichkeit: Inhaber einer abgelaufenen Green Card unterliegen denselben Steuerregeln wie Inhaber einer gültigen Green Card, bis die Green Card formal abgegeben wurde. Diese Verpflichtung endet nicht, bis die Green Card korrekt abgegeben und die Steuerangelegenheiten ordnungsgemäß geregelt sind.

9. Leugnen des Status als U.S. Person ohne offizielle Dokumentation

Fehler: „Ich bin keine U.S. Person, weil ich mich nicht als solche betrachte und keinen US-Pass oder Social Security Number (SSN) habe.“

Wirklichkeit: Die US-Staatsbürgerschaft basiert auf den Gesetzen und Vorschriften des Landes, nicht auf persönlichen Überlegungen oder dem Besitz von Dokumenten. Es tut uns leid.

10. Reisen in die USA mit deinem eigenen „nicht amerikanischen“ Pass

Fehler: „Ich bin eine U.S. Person, aber ich kann in die USA reisen, ohne einen US-Pass zu haben.“

Wirklichkeit: Das US-Gesetz verlangt, dass Bürger die USA mit einem US-Pass betreten und verlassen. Das Nichtbefolgen dieser Anforderung kann viele Probleme verursachen; die aktuellen Strafen und Folgen sind auf den letzten Seiten des US-Passes aufgeführt.

11. Falsches Verständnis der Fristverlängerung

Fehler: „Die Frist ist der 15. April, auch wenn ich im Ausland lebe.“

Wirklichkeit: Amerikaner, die im Ausland leben, haben automatisch eine Fristverlängerung um zwei Monate bis zum 15. Juni, obwohl die Zahlungsfrist der 15. April bleibt. Eine Verlängerung kann bis zum 15. Oktober beantragt werden.

12. Angst vor sofortiger Gefängnisstrafe bei Nichtabgabe

Fehler: „Ich gehe ins Gefängnis, weil ich noch nie Steuern eingereicht habe.“

Wirklichkeit: Obwohl das Nicht-Einreichen von Steuern ernst ist und zu Geldstrafen führen kann, ist eine sofortige Gefängnisstrafe unwahrscheinlich. Die IRS konzentriert sich auf die Einhaltung der Vorschriften und Zahlungsvereinbarungen.

13. Das Verpassen der Frist am 15. Juni, ohne zu wissen, dass es Verlängerungen gibt

Fehler: „Ich verpasse die Frist am 15. Juni und sie werden nicht von meiner Verlängerung wissen.“

Wirklichkeit: Wenn du deine US-Steuererklärung einreichst, erkennt die IRS dein Aufenthaltsland an, was die Verlängerung bietet.

14. Ausländische Banken nicht über deine US-Staatsbürgerschaft informieren

Fehler: „Ich muss meiner ausländischen Bank keine Informationen über meine US-Staatsbürgerschaft geben.“

Wirklichkeit: Viele ausländische Banken benötigen diese Informationen aufgrund internationaler Abkommen wie FATCA. Das Nichtmelden deiner Staatsbürgerschaft kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.

15. Die Notwendigkeit professioneller Hilfe übersehen

Fehler: „Ich kann alle meine Steuerpflichten selbst ohne professionelle Hilfe erledigen.“

Wirklichkeit: Die Komplexität der internationalen Steuergesetze macht es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und deine Steuersituation zu optimieren.

Das Verstehen dieser häufigen Fehler und der Realitäten dahinter kann dir helfen, deine Steuerpflichten effektiver zu erfüllen. Für persönliche Beratung und Unterstützung steht Americans Overseas für dich bereit.

Lass dich bei Americans Overseas beraten

Wir, die Gründer von Americans Overseas, wurden in den Niederlanden geboren und haben unsere US-Staatsbürgerschaft über unsere (amerikanische) Mutter erhalten.

Als wir 2013 zum ersten Mal vom Steuerabkommen zwischen den Niederlanden und Amerika hörten, waren wir ungläubig (das kann doch nicht wahr sein), wütend (wie kann man das einfach tun), ängstlich (werde ich jetzt bestraft oder habe Probleme), und panisch (was soll ich tun).

Es ist (leider) wahr, dass es eine US-Steuerpflicht für Niederländer gibt, die die US-Staatsbürgerschaft durch Geburt erworben haben. Es gab keine Informationen von der lokalen Regierung, das Konsulat verwies uns an die IRS, und die IRS war undurchdringlich.

Deshalb haben wir dieses Projekt gestartet, um Menschen mit guten Informationen zu helfen, unnötige Panik zu vermeiden und unverbindlich und kostenlos Hilfe anzubieten. Falls gewünscht und notwendig, verfügen wir über ein Netzwerk erschwinglicher Fachleute (Steuerberater), die dir weiterhelfen können, deine US-Steuerpflichten zu erfüllen.

Nehmen Sie jetzt für weitere Informationen Kontakt auf

Geschrieben von Michael Littaur

Mitgründer

Michael Littaur, Mitbegründer von Americans Overseas, entdeckte seine US-Steuerpflicht erst nach dem Verkauf seines Unternehmens. Zusammen mit Daan Durlacher gründete er 2014 Americans Overseas, um andere in US-Steuerfragen zu informieren und zu unterstützen.

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