Was passiert beim IRS

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Veröffentlicht am: 19-10-2015 Zuletzt geändert am: 04-03-2024
Haben Sie sich als US-Steuerzahler jemals Gedanken darüber gemacht, was tatsächlich los ist beim Internal Revenue Service (“IRS”)? Für US-Bürger im Ausland werden immer mehr Meldepflichten eingeführt, die unangenehme Konsequenzen für Otto Normalverbraucher haben können, wenn er nicht über die weltweiten amerikanischen Steuerverpflichtungen informiert ist. Durch Unterlassen seiner Steuerpflichten riskiert er die Zahlung eines Bussgeldes, zusätzlich zu den Kosten, die die Erfüllung der Steuerkonformität mit sich bringt. Andererseits jedoch wurde das IRS Budget seit 2010 um mehr als $ 1,2 Milliarden gekürzt, wodurch eine adäquate Durchführung der neuen Regelungen stark erschwert wird.  

Einige interessante Tatsachen zur gegenwärtigen IRS Umgebung:

  • 45% des IRS Managements hat seit Oktober 2011 gekündigt
  • 25% der IRS Angestellten geht 2016 in Rente
  • 40% der IRS Angestellten geht 2019 in Rente
  • Mehr als 50% der IRS Angestellten ist älter als 50 Jahre
  • Die gesamte IRS Belegschaft besteht aus ca. 87.000 Mitarbeitern, 13.000 weniger als im Jahr 2010, und der IRS erwartet einen weiteren Verlust von etwa 3.000 Vollzeitmitarbeitern im kommenden Steuerjahr
  • Laut dem ‘National Taxpayer Advocate’ wurde das IRS Ausbildungsbudget seit 2010 um 80% gekürzt, was es den Mitarbeiter erschwert, ihre Arbeit angemessen auszuführen
  • Der IRS erhält jährlich über 100 Millionen Telefonanrufe und über 10 Millionen Briefe

Immer mehr Amerikaner, die ausserhalb der USA ansässig sind, vertiefen sich in das amerikanische Steuersystem, vor allem seit letztem Jahr, seit der Einführung von FATCA. Sie werden von ihren nicht-amerikanischen Banken aufgefordert – unter Strafandrohungen bei Meineid – um bestimmte amerikanische Steuernachweise beizubringen, und das alles nur, um ihre Dispositions- und Sparkonten führen zu dürfen. Danach folgt die individuelle US-Steuererklärung und das FBAR-Formular (Foreign Bank Account Report) für all die Amerikaner, die ihr gesamtes Leben ausserhalb der Vereinigten Staaten verbracht und dort auch ihre Ersparnisse aufgebaut haben, ohne irgendwelche Beziehungen zu den USA. Ein ‘nicht-vorsätzlicher’ Steuerzahler kann für das ‘Streamlined Verfahren’, am 1. Juli 2014 in Kraft getreten, in Betracht kommen. Dieses Verfahren ermöglicht dem Steuerpflichtigen die Abgabe der letzten 3 Jahre US Einkommenssteuer und 6 Jahre FBAR, ohne Strafe zahlen zu müssen. Es bleibt jedoch ein Rätsel, was mit diesen Steuererklärungen passiert, nachdem sie beim IRS unter diesem Verfahren eingereicht wurden.

Streamlined Verfahrens

Eine der Klauseln dieses ‘Streamlined Verfahrens’ beinhaltet, dass der IRS den Steuerzahler nicht darüber informiert, dass seine ‘nicht-vorsätzliche Erklärung’ akzeptiert wurde, und dass keine weiteren Strafen, weder zivil- noch strafrechtlich, auferlegt werden. Die Verjährung beginnt (wiederum) bei der Einreichung der Unterlagen. Der Steuerpflichtige, der sich gerade erst mit den US-Steuerregeln vertraut macht, bleibt dadurch in Unsicherheit zurück. Er erhält nur dann eine automatische Benachrichtigung, wenn die Steuer nicht korrekt berechnet wurde, oder zusätzliche Zinsen fällig sind.  Und was passiert, wenn ein einfacher, im Ausland lebender Steuerzahler mit niedrigem Risiko sich entschliesst, auf eigene Faust steuerkonform zu werden, und zu diesem Zweck mit einem Mitarbeiter des IRS über die notwendigen Formulare sprechen möchte?

Ich bin davon überzeugt, dass ich nicht der einzige Steuerberater (CPA Certified Public Accountant) bin, der mehr als 90 Minuten in der Warteschleife gehangen hat, um mit einem IRS-Mitarbeiter zu sprechen, oder der immer nur das Besetztzeichen bei der internationalen Hotline hörte (+1-267-941-1000), oder der einfach nur die automatische Mitteilung zu hören bekam: ‘alle Mitarbeiter sind im Gespräch, bitte versuchen Sie es in ein paar Stunden wieder’.

Laut dem IRS Behördenleiter müssen die Leute “nach 5 Jahren Budgetkürzungen und einem Einstellungsstopp von 4 Jahren begreifen, dass der IRS weniger Unterstützung mit weniger Mitteln bieten kann … sollten die Leute dadurch meinen, dass sie bei Steuerbetrug nicht mehr erwischt werden … dann kommt das gesamte System in Gefahr”.

Das US-Steuersystem basiert auf dem Grundsatz der Selbstauskunft und freiwilligen Konformität. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die im Ausland lebenden Steuerpflichtigen ihren US-Steuerverpflichtungen entlaufen oder am sogenannten ‘Steuer-Lotto’ teilnehmen sollten – davon wird dringend abgeraten. Steuerzahler, die es versäumen, ihrer ausländischen Meldungspflicht vollständig und genau nachzukommen, riskieren öffentliche Enthüllung. Das Justizministerium (DOJ Department of Justice) verschickt regelmässig ‘Vorladungen an Unbekannt’ an ausländische Finanzinstitutionen – ohne jegliche Vorwarnung – mit der Aufforderung, Informationen über ihre amerikanischen Konteninhaber preiszugeben. Steuerzahler, die in einer solchen Untersuchung landen, bevor sie sich selber gemeldet haben, haben nicht mehr die Möglichkeit, in das Streamlined Verfahren oder das OVDP Programm einzusteigen und von den niedrigeren oder gar keinen Strafen Gebrauch zu machen,   Auch wichtig ist die Mitteilung, dass sich seit dem 20. August 2015 die Liste der ausländischen Finanzinstitutionen, die als ‘Vermittler’ (… für amerikanische Steuerhinterziehung, die ein Strafmilderungsabkommen mit dem DOJ geschlossen haben) angemerkt sind, auf 43 beläuft, wobei allein schon seit März dieses Jahres 30 Banken hinzugefügt wurden http://www.irs.gov/Businesses/International-Businesses/Foreign-Financial-Institutions-or-Facilitators. Bis jetzt haben der IRS und das DOJ sich hauptsächlich auf West-Europa konzentriert. Mit FATCA werden sie logischerweise ihr Blickfeld erweitern. Wird Ihre Bank Nummer 44, 45 … oder 70 sein, wenn Sie dieses Beitrag lesen?

Richard Barjon ist Senior Manager in der Private Client Services Kanzlei von WeiserMazars LLP in der Chicago Zweigstelle. Er hat über 10 Jahre Erfahrung mit in der Abhandlung von Schenkungen, Nachlassabwicklungen und Vermögensplanung für vermögende Privatpersonen und Familien.

Americans Overseas

Wir, die Gründer von Americans Overseas, wurden in Europa geboren und erhielten unsere amerikanische Staatsbürgerschaft durch unsere (amerikanische) Mutter.

Als wir dies zum ersten Mal um 2013 hörten, gab es Unglauben (das kann doch nicht wahr sein), Wut (wie man das einfach so machen kann), Angst (bekomme ich jetzt Geldstrafen oder Probleme) und Panik (was soll ich tun?) Es ist (leider) wahr, dass es eine amerikanische Steuerpflicht gibt.

Für uns gab es keine Informationen von der lokalen Regierung, das Konsulat verwies uns an das amerikanische Finanzamt, aber das Finanzamt war undurchdringlich.

Deshalb haben wir diese Initiative ins Leben gerufen, um Menschen aus aller Welt mit guten Informationen zu unterstützen, unnötige Panik zu vermeiden und unverbindlich und kostenlos Hilfe zu leisten.

Wenn gewünscht und notwendig, verfügen wir über ein Netzwerk von bezahlbaren Fachleuten (Buchhaltern und US-Steuerberatern), die Ihnen bei Ihren Verpflichtungen behilflich sein können und möglicherweise Doppelbesteuerung USA Deutschland vermeiden.

Fragen zu deutsch amerikanische staatsbürgerschaft und US staatsbürgerschaft gebühren? Wenn dies der Fall ist, kontaktieren Sie Americans Overseas.

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